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GREVEN INSIGHTS LUBRICANTS: Dichtungsverträglichkeit

In der Vergangenheit wurden Dichtungsmaterialien wie Elastomere auf den Kontakt mit Mineralölen optimiert. Heutzutage gewinnen synthetische Ester an Bedeutung und werden immer häufiger eingesetzt. Da es charakteristische Unterschiede zwischen mineralischen und synthetischen Estern gibt, sollte die Kompatibilität der neuen Basisöle mit den Dichtungsmaterialien nicht außer Acht gelassen werden. 

Der grundlegende Unterschied zwischen Mineralölen bzw. Polyalphaolefinen (PAO) und Estergrundölen liegt in ihrer chemischen Struktur und ihrer Polarität. Als Kohlenwasserstoffe sind Mineralöle und PAOs unpolare, stark lipophile Substanzen. Ester hingegen verfügen mit mindestens einer Estergruppe im Molekül über eine polare Komponente. Dieser Unterschied in der Polarität macht sich bei den Auswirkungen auf Elastomere deutlich bemerkbar. 

Aber auch wenn man nur die synthetischen Ester betrachtet, zeigen die verschiedenen Estertypen erhebliche Unterschiede in der Elastomerverträglichkeit. Sie werden hauptsächlich durch Unterschiede in der Struktur und den physikalischen Eigenschaften sowie den chemischen Parametern der Ester verursacht. 

Für eine Vorhersage der Dichtungsverträglichkeit können drei Faktoren berücksichtigt werden: Polarität, Viskosität und Doppelbindungen. Durch die Estergruppe werden polare Polymere eher angegriffen als unpolare. Ester mit einer höheren Viskosität weisen aufgrund des höheren Molvolumens eine bessere Verträglichkeit auf. Ungesättigte Ester führen aufgrund der vorliegenden Doppelbindung zu geringererQuellung von Elastomeren. 

Die Dichtungsverträglichkeit sollte auch berücksichtigt werden, wenn eine bestehende Schmierstoffformulierung geändert wird, da Änderungen des Grundöls erhebliche Auswirkungen haben können. 

Es gibt Anwendungsbereiche, in denen eine moderate Quellung der Dichtung erwünscht ist. So kann durch das leichte, gezielte Quellen verhindert werden, dass das Öl aus dem System austritt. Andere Anwendungsbereiche hingegen fordern eine möglichst geringe Quellung. Mit unserem breiten Produktportfolio können wir in verschiedenen Viskositätsbereichen für beide Anforderungsprofile passende Lösungen anbieten: 

LIGALUB 23 TMP (ISO VG 100): Gering Quellung an NBR1 (<5% Massenzunahme)
LIGALUB L 105 (ISO VG 100): Moderate Quellung NBR1 (<10% Massenzunahme)

LIGALUB L 103 D (ISO VG 320): Gering Quellung an NBR1 (<5% Massenzunahme)
LIGALUB L 108 D (ISO VG 320): Moderate Quellung NBR1 (<10% Massenzunahme)

 

Wenn Sie sich für eine tiefgreifendere, technische Ausarbeitung zu dem Thema interessieren, werfen Sie doch gerne einen Blick in unseren Lube-Tech Artikel zur Dichtungsverträglichkeit!

 

Unsere Produktmanagerin Nadine Flügel berät Sie gerne in allen Rückfragen rund um das Thema Dichtungsverträglichkeit!