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GREVEN INSIGHTS BAU: Freilandbewitterung
Oleochemische Additive wie Metall- und Alkaliseifen werden erfolgreich für die Hydrophobierung von Baustoffen verwendet. Um die Wirksamkeit als Hydrophobierungsmittel zu bewerten, gibt es unterschiedliche Prüfnormen, darunter beispielsweise die DIN EN ISO 15148, DIN EN 1015-18, ETAG 004 oder DIN EN 1062-3.
Bei Peter Greven legen wir zur Untersuchung der Effektivität unserer Produkte einen besonderen Schwerpunkt auf die Wasseraufnahme nach DIN EN ISO 15148 und DIN EN 1015-18.
Für die DIN EN ISO 15148 werden hydrophobierte Frischmörtel in Scheibenformen mit definierten Abmessungen gefüllt und nach 28 Tagen gezielter Lagerung auf ihren kapillaren Wasseraufnahmekoeffizienten geprüft. Dieser gibt an, wie viel Wasser eine Baustoffoberfläche über einen bestimmten Zeitraum aufnimmt und ist für die Beurteilung der Wirksamkeit der Hydrophobierung und des Schutzes vor Durchfeuchtung relevant.
Baustoffe, insbesondere Putze und Mörtel, sind keine statischen Systeme. Daher ist es wichtig, die chemisch-physikalischen Prozesse wie Abbindezeit, Hydratation und Karbonatisierung zu berücksichtigen, die länger als 28 Tage dauern können. Und auch äußere Umwelteinflüsse, wie z.B. Witterung, Erosion, Salzeintrag, Ausblühungen und Befall durch Mikroorganismen wirken auf den Baustoff ein. All diese Prozesse verändern die Oberfläche eines Baustoffs, können möglicherweise die Festigkeit erhöhen und die Kapillarstruktur sowie die Wasseraufnahme beeinflussen.
Um die Beständigkeit unserer Hydrophobierungsmittel zu überprüfen, finden bei uns langfristig angelegte Untersuchungsreihen zur Freilandbewitterung statt. Dabei werden gemäß DIN EN ISO 15148 gefertigte Scheibenprüfkörper spannungsfrei an einem senkrechten Aufbau angebracht und einer direkten Bewitterung ausgesetzt, um eine verputzte Außenwand zu simulieren. Die Befestigung lässt ca. 10 mm Abstand zwischen Gestell und Scheibe, so dass die Befestigungsmaterialien keine Übertragung von z.B. Weichmachern oder anderen Substanzen zulassen. Dadurch werden auch Veränderungen im Wärme- und Feuchtigkeitsübergang verhindert.
Der typische Aufbau unsere Freilandbewitterungsserien sieht vor, dass den Prüfkörpern stets ein Blindwert zur Seite gestellt wird. Dieser Blindwert bildet die Referenz und repräsentiert eine Probe mit gleicher Mörtel-/ Putzrezeptur, aber ohne Hydrophobierungsmittel.
Wir haben bereits verschiedene Freilandbewitterungsreihen durchgeführt, um die Beständigkeit der Produkte in unterschiedlichen Mörtelsystemen über lange Zeiträume hinweg zu untersuchen. Der längste Testzeitraum beläuft sich bisher auf acht Jahre. Eine große Bewitterungsreihe mit all unseren gängigen Hydrophobierungsmitteln läuft bereits seit sechs Jahren, soll aber bis zu einem Untersuchungszeitraum von 10 Jahren weitergeführt werden.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass unsere Hydrophobierungsmittel neben ihrer guten Performance auch eine hohe Langzeitstabilität aufweisen und somit nachhaltige Hydrophobierungsmittel sind. Sie sind nicht nur witterungs- und langzeitbeständig, sondern basieren auch auf natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen und sind weitgehend biologisch abbaubar.
Neben der eigenen Forschung arbeiten wir regelmäßig mit Kundinnen und Kunden zusammen und konzipieren an unserem Hauptsitz in Bad Münstereifel gemeinsame Versuchsaufbauten für die Freilandbewitterung. Diese Tests werden in direkter und enger Absprache durchgeführt. Damit schaffen wir die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und die bestmögliche Bewertung der einzelnen Produkte, um das richtige für die jeweilige Anwendung zu finden und maßgeschneiderte Lösungen zu präsentieren.
Unser Produktmanager Gabriel Kehren steht Ihnen jederzeit für Rückfragen zum Anwendungsgebiet Bau zur Verfügung!