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GREVEN INSIGHTS BAU: Betonhydrophobierung

Beton stellt andere Anforderungen an die Hydrophobierung als beispielsweise Putze oder Mörtel. Da er oft in flüssiger Form gemischt wird, ist ein flüssiges Hydrophobierungsmittel fast unverzichtbar. Die gängigsten Gründe zur Hydrophobierung von Beton sind sowohl die Reduzierung von Karbonatisierungsprozessen, Kältebrücken, Mikroorganismen und Salzsprengungen als auch die Vorbeugung von Rissen in der Gebäudesubstanz. Darüber hinaus gibt es speziell bei Beton zwei grundlegende Probleme, die durch eine adäquate Additivierung gelöst werden können: Verhinderung des Angriffs der Stahlbewehrung und Reduzierung von Ausblühungen.

Wasser, insbesondere Salzwasser, kann einen negativen Einfluss auf Beton mit Stahlbewehrung haben. Gelöste Chloridionen können mit den Stahlbestandteilen in Kontakt kommen und zur Korrosion führen. Dadurch wird die Belastbarkeit des Materials beeinträchtigt und die Struktur kann geschädigt werden. Der beste Weg, um dem vorzubeugen, ist die Reduzierung der Wasseraufnahme von Beton. Besonders vorteilhaft ist dabei der Einsatz von Hydrophobierungsmitteln, die zugleich auch eine Barriere für Chloridionen bilden.

Ausblühungen zeigen sich als unerwünschter, heller Salzfilm auf der Betonoberfläche. Sie können in die Kategorien primär, sekundär und tertiär eingeteilt werden. Primäre Ausblühungen treten während des Trocknungsprozesses auf, da Wasser aus dem Beton verdampft und Salze aus dem Materialinneren an der Oberfläche zurücklässt. Sekundäre Ausblühungen werden durch den externen Wasserkontakt, beispielsweise Regen oder Kondensation, verursacht. Tertiäre Ausblühungen können entstehen, wenn der Beton auf saugendem Grund, beispielsweise Erde, platziert wird und so auch die andere Seite externem Wasserkontakt, z.B. Grundwasser oder Kondensation, ausgesetzt wird.

Um die oben genannten Effekte vorzubeugen gibt es verschiedene Lösungsansätze: Imprägnierung, Massenhydrophobierung oder den Auftrag einer externen Schutzschicht, wie beispielsweise Farbe.

Als Massenhydrophobierungsmittel werden standardmäßig Silane, Siloxane, Wachse oder oleochemische Produkte eingesetzt. Mit Blick auf die oleochemischen Hydrophobierungsmittel sind Alkaliseifenlösungen, Metallseifendispersionen oder Fettsäuresuspensionen die gängigsten Alternativen. Sie eignen sich besonders für den Einsatz im Anwendungsfeld Beton, da sie nicht nur hydrophobierende Eigenschaften aufweisen, sondern auch als Verflüssiger wirken und dadurch die Kapillaren reduzieren.

Alle drei Produktgruppen eignen sich als Massenhydrophobierungsmittel. Sie weisen allerdings, abhängig von der Betonformulierung, unterschiedliche Stärken auf: Metallseifendispersionen überzeugen durch ihre stark hydrophoben Eigenschaften während Alkaliseifen sich besser für die Imprägnierung oder Verflüssigung eignen und Fettsäuresuspensionen die beste Wahl zur Vorbeugung von primären Ausblühungen sind. Es ist grundsätzlich auch möglich, die verschiedenen Produktgruppen zu kombinieren, um Synergieeffekte zu erzielen.

Unser Produktmanager Gabriel Kehren steht Ihnen jederzeit für einen technischen Austausch zu allen Themen rund um die Betonhydrophobierung zur Verfügung!